Ich weiß, ich war in den letzten Tagen meiner Tour etwas schreibfaul, aber das liefere ich jetzt nach.
Der Weg führte mich nun auf dem Damm immer den Rhein entlang, durch ein paar kleine Hang-Dörfer nach Chur. Die Stadt an sich ist leider etwas unspannent, ein paar nette Häuser, zwei Kirchen, nix weltbewegendes. zwischendurch überquerte ich mitten in der Stadt ein paar Schienen. Erst dachte ich an eine Straßenbahn, was für ein kleines Nest allerdings etwas übertrieben wäre, bis dann ein Regionalzug! quer durch die Stadt kam, inklusive einiger Güteranhänger….
Vor dem Mittwoch hatte ich mich schon gefürchtet, 1900 Höhenmeter auf 90km…
Anfangs ging das ganze noch leicht von den Beinen, hoch den Berg, wieder runter, Kiesweg, Kiesweg hoch (ich habe Kieswege hassen gelernt, Bergauf und keine Bodenhaftung macht einfach keinen Spaß), wieder zurück auf die Straße…und dann kan die Auffahrt zum Pass. eigentlich nicht weiter steil, aber wenns Kilometerweit nur Bergauf geht, ohne ein Stück in der Waagerechten, zehrt das ganz schön.
Auf dem Oberalppass (2044m) angekommen habe ich das Rad an ein Schild gekettet und ich mit allen meinen Sachen (sowas nimmt da leider keiner zur Einlagerung an), also ca. 20kg Gepäck auf dem Rücken, auf den Weg zur Badushütte.
Wenn ich gewusst hätte, das ich statt Fahrradschuhen und viel Gepäck eher mit Bergsteigerstiefeln und ohne Last auf dem Rücken hätte gehen sollen, wär ich wohl garnich erst losgegangen. Nunja, nach 2,5 Stunden hatte ich glücklicherweise (es wurde sehr schnell dunkel) den Weg über steile Wege und Felsen endlich gemeistert und konnte mich nach einem Tee und bleifreiem Bier ins Bett packen.
Der Donnerstag begann mit einem knappen Frühstück, dem ein, im Gegensatz zum Aufstieg, recht einfacher Abstieg folgte. Leider ist man, beladen wie ein Packesel, auch danach schon etwas aus der Puste.
Leider hatte sich auch der Reißverschluss an meiner Jacke verabschiedet und ich musste so wieder vom Pass nach Andermatt fahren. Bei gut 10 Grad sind 60kmh den Berg runter auf einem Rad nicht unbedingt so angenehm. Das Resultat war, das ich den Rest des Tages tierisch gefroren habe.
Nach einer kleinen Besichtigungsrunde und einem Besuch im örtlichen Supermarkt, konnte ich um 16 Uhr in Hospental einchecken. Nach einer heißen Dusche und einem ausgiebigen Abendessen, hatte die das Kältegefühl erledigt.
Nach einem kleinen Frühstück hatte ich am Freitag noch ausreichend Zeit auf dem Weg nach Göschenen noch einige Fotos in der Schöllenschlucht zu schießen (Teufelsbrücke, Suworow Denkmal), bis es mit dem Zug nach Zürich ging.
Ich muss leider sagen, das Zürich mich nicht so wirklich vom Hocker gerissen hat, ich habe mehr am See gesessen als alles andere.
Die Rückfahrt gestaltete sich weitestgehend unspektakulär. Noch vor dem Einsteigen musste mir der Zugbegleiter eröffnen, das der Fahrradwagen ein ganz normaler Liegewagen ist und ich mein Rad einfach in ein Abteil stellen solle. Wasn Glück, das das normale Rad einigermaßen einfach da rein zu bekommen war, nicht auszudenken, was das mit dem Liegerad für ein Aufwand geworden wäre.
Nach einem Bier und einer Mütze Schlaf erreichte ich planmäßig um kurz nach 7 Hannover. 1,5 Stunden und eine S-Bahn-Fahrt später konnte ich endlich das Rad an seinen gewohnten Platz im Keller abstellen.